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Wakin Up Nights – Galerie de Pury & Luxembourg

| Zürich.
Vom 17. Februar bis 17. März 2007.  

Elf der international bedeutendsten Graffitikünstler – Herbert Baglione (BR), Mirko Reisser (Daim) (DE), Os Gemeos (BR), Daniel Man (GB), Pius Portmann (CH), Stohead (DE), Tasek (DE), Tilt (FR), Miss Van (FR), Heiko Zahlmann (DE) und Zevs (FR) – zeigen Arbeiten, die zum Teil direkt in der Galerie entstehen. Alle Künstler werden bei der Eröffnung anwesend sein.

Schon 1975 sprach Jean Baudrillard von Graffiti als “Aufstand der Zeichen”, als Medium für jene Künstler, die den Stellenwert des Menschen in postindustriellen Metropolen reflektieren. Dafür verwenden die Sprayer eine individuelle Bildsprache, die sich an die Begebenheiten des urbanen Raumes anpasst und dessen Potenzial für gestalterische Eingriffe aufs Beste nutzt. Ein Querschnitt durch die Positionen der letzten 15 Jahre zeigt, wie vielseitig und hochwertig die Schriftzüge und Bilder der Künstler sind und vor allen Dingen, wie stark sie die alltägliche Wahrnehmung beeinflussen.
Die Ausstellung “Wakin up Nights” vereint elf der einflussreichsten Graffitikünstler. Sie prägen mit ihren Tags und Pieces nicht nur die heimische Szene, sondern zunehmend die internationale Kunstwelt.

Die Künstler markieren nicht nur ihr Terrain, sondern treten in Dialog mit der urbanen Zeichenwelt, verdrehen deren Bedeutungen und stellen oftmals einen als «politische Kunst» zu bezeichnenden Beitrag dar. Charakteristisch ist die subtile und latente Wirkungskraft der Arbeiten, die sich gerade aus der engen Verbindung zwischen Ort und Kunstwerk ergibt. Aus diesem Grunde werden in der Ausstellung auch Arbeiten gezeigt, die vor Ort von den Künstlern realisiert werden und so auf den Kontext reagieren können.
Wie virtuos und malerisch die Sprache des Graffiti sein kann, zeigen die Werke von Pius Portmann, Stohead und Mirko Reisser (Daim). Die Künstler Herbert Baglione und die Zwillinge Os Gemeos wie auch Daniel Man veranschaulichen, wie sich kulturelle Unterschiede in den Darstellungen niederschlagen können. Arbeiten, die Tendenzen minimalistischer Malerei weiterentwickeln und dabei die Herkunft des Graffiti thematisieren, zeigt Heiko Zahlmann. Konzeptuelle Ansätze lassen sich bei Zevs konsumkritischen Projekten finden. Auch Tilt verbindet Graffiti und Photographie in einem von ihm erdachten Konzept, das zudem mit dem Klischee des weiblichen Sexsymbols spielt. Mit dem Bild der Frau beschäftigt sich auch die Künstlerin Miss Van in ihren unverkennbaren Porträts. Dass sich die Künstler von vermeintlichen Gattungsgrenzen nicht einengen lassen, sondern diese frech manipulieren, verdeutlicht auch der Beitrag von Tasek.


„Swinging DAIM“ | Mirko Reisser (DAIM)
Courtesy: Galerie de Pury & Luxembourg | Foto © MRpro

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit Rik Reinking, der als langjähriger Sammler von Street Art und durch vielseitige Projekte in diesem Feld ein hervorragender Berater ist.

Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog.

de Pury & Luxembourg
Limmatstrasse 264
8005 Zürich
Schweiz